TV oder Beamer?
12.07.2019
Ekki Schmitt

TV oder Beamer?


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Das heimische Wohnzimmerkino:
Besser ein herkömmlicher TV oder doch lieber ein Beamer?

Fernseher oder Beamer? Oder gar beides? Viele Heimkinofans stehen bei Neuanschaffungen nicht selten vor genau dieser Wahl. Abgewogen wird dabei meist die vermeintliche „Vernunft“ (herkömmlicher TV) gegenüber dem „Erlebnis“ (Großbildprojektion). Doch muss das wirklich ein Gegensatz sein? Wo liegen die tatsächlichen Vor- und Nachteile beider Varianten? Wir haben die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengestellt.

 

 

Geschichte / Entwicklung

Der Fernseher wird von vielen als die „normal“ Lösung angesehen aus einem ganz einfachen Grund: Fernseher gibt es seit Jahrzehnten und haben sich daher im Laufe der letzten 60 Jahre alternativlos als einzig bezahlbare Bildmaschine etabliert.

 

Dementsprechend sind sie gesellschaftlich als „normal“ etabliert, gehören sogar zur Grundversorgung eines fast jeden Haushaltes. Billig waren TVs bis in die 90iger Jahre nicht, doch seit der Öffnung des chinesischen und koreanischen Marktes sind die Preise rapide gefallen. Mittlerweile gibt es TVs in nahezu allen Größen zwischen 20 und 80 Zoll Diagonale und in allen Qualitäts- und Preisklassen.

 

Projektoren existieren schon viel länger, als man denken mag. Tatsächlich gibt es sie als TV-Ersatz ebenfalls schon seit den späten 60er Jahren. Allerdings waren sie technisch sehr aufwändig, dementsprechend groß, schwer in der Installation und „last but not least“ für den Normalverdiener absolut unbezahlbar. In den 80er und Anfang der 90er Jahre schließlich sorgt die Digitalisierung der Beamer durch LCD und DLP Chips für immer kleinere Geräte und fallende Preise.

 


Moderner Heimkinoprojektor
Klein, kompakt, günstig!

Doch richtig bezahlbar geworden sind qualitativ ernstzunehmende Modelle erst nach der Jahrtausendwende, vor gut 15 Jahren. Somit hatten sie leider nicht die dieselbe Zeit sich zu „etablieren“, wie die TVs.

  

Aufstellung

In der Aufstellung gelten Fernseher als relativ „einfach“, was aber gar nicht auf objektiven Tatsachen beruht, sondern eher drauf, dass wir uns an ihre Aufstellungsanforderungen über die Jahrzehnte gewöhnt haben: Die alte Röhrengeräte waren schwer, von den Dimensionen sehr tief und nicht besonders hell. Daher hatten sie nur in korpulenten Schrankwänden oder auf eigenen TV-Tischen Platz. Direkte Sonneneinstrahlung musste vermieden werden, ein schattiges Plätzchen im Rauminneren oder mit dem Rücken zum Fenster waren erste Wahl.

TV im Sonnenlicht führt zu störenden Reflektionen
und mattem Bild

Dies hat sich bis heute kaum geändert: Auch heute besteht die Grundaufstellung ohne Spezialzubehör aus der Tisch- oder Schrankaufstellung und wird so in den meisten Wohnzimmern praktiziert.

Mit den Flat-TVs kam in den letzten Jahren die Alternative der Wandmontage mittels Spezialhaltern, was aber eine fachgerechte und stabile Montage voraussetzt. Nach wie vor vertragen TVs keine direkte Sonneneinstrahlung, da sie zu sehr spiegeln und viele Modelle (z.B. OLED) sich in der Helligkeit nicht durchsetzen können.

Beamer hatten lange Zeit den Ruf der komplizierten Montage, aber das hat sich in den letzten Jahren signifikant geändert. Durch Optimierung der Lichtwege gibt es sie in allen Größen und durch ein großzügiges Zoom-Objektiv sowie einen Lensshift (Bild kann optisch in alle Richtungen verschoben werden), können sie mittlerweile nahezu überall im Raum positioniert werden: In Regalfächern, auf / unter / in Tischen, oder klassisch per Deckenhalter unter der Wohnzimmerdecke.

Elegant versteckter Beamer!

Das gleiche gilt für die Leinwand: Hier hat der Anwender inzwischen die Wahl zwischen Rahmenmodellen, die wie ein Bild an die Leinwand gehängt werden, oder aufrollbaren Leinwänden, die je nach Ausführung in einem obenliegenden Rollkasten oder komplett in der Decke verschwinden.

Die Leinwand verschwindet in der Decke

Es gibt alle Größen, alle Formate, eine perfekte Raumanpassung ist leichter, als man denkt. Was aber den wirklichen Durchbruch in der Wohnraumprojektion geschaffen hat, sind sogenannte „Kontrastleinwände“: Durch eine Spezialbeschichtung absorbieren sie einen Großteil des Fremdlichtes und erzeugen so auch ein kontrastreiches Bild, ohne(!!) dass das Wohnzimmer in eine schwarze Höhle verwandelt werden muss, nicht Mal eine komplette Abdunklung ist mehr notwendig. Damit sind Beamer inzwischen fast so universell nutzbar, wie TVs.

 

Ästhetik

Heute legen die meisten viel Wert auf ein helles, freundliches Wohnzimmerambiente, vorbei sind die dunklen Zeiten der braunen, semirustikalen Schrankwände. Dies wird auch zu einem zunehmenden Problem für Fernseher: Denn obwohl die Hersteller versuchen, ihre Modelle durch Aluminiumakzente oder Plexiglas moderner zu gestalten, ein TV bleibt bei Nichtgebrauch immer ein großes schwarzes „Loch“ und je größer das Modell, je größer der schwarze Fleck an der Wand oder auf dem Tisch. 

Bei Nichtgebrauch ein
„schwarzer Riese“

Gerade in nicht so großen Wohnräumen stört dies den Wonraumflair nicht unerheblich, weshalb erste Hersteller wie Samsung versuchen, ihre TVs bei Nichtgebrauch als „Bilder“ zu tarnen. Eine gute Idee, die aber leider sich im Geldbeutel bermerkbar macht: Der TV braucht dann im Bild-Modus-Standby genauso viel Strom, wie im Betrieb, ist also immer „an“. 

Beamer sind hier tatsächlich im Vorteil, denn moderne Geräte sind in Farbe und Design sehr gut auf Wohnzimmer abgestimmt: Mit weißem Finish passen sie sich gut hellen Decken und Wänden an. Noch eleganter ist bei der Leinwand:

Elektrische Varianten verschwinden bei Nichtgerbrauch komplett unsichtbar und geben den Blick auf die Wand oder den Schrank dahinter frei. Im Gegensatz zum TV gibt es kein „schwarzes Loch“ an der Wand und Strom. Summa summarum ist die Beamer-Lösung bei Nichtgebrauch wesentlich unsichtbarer als ein TV.

 

Bild / Kinoerlebnis

Beschäftigen wir uns schließlich mit dem eigentlichen Nutzen beider Lösungen, dem Bilderlebnis. Kinogänger wissen: Die Faszination des „Silver Screens“ kommt allein durch die Größe: Die riesige und im Falle von Cinemascope besonders breite Leinwand ist im Format auf unser Sichtfeld optimiert und füllt es aus. Dadurch wird der Zuschauer komplett ins Geschehen „gezogen“ und erlebt das Geschehen auf der Leinwand viel intensiver, als es bei einem kleinen Bild der Fall wäre.

Zudem bewegen sich unsere Augen mehr über das Geschehen, was unserem Sehverhalten in der Wirklichkeit viel näher kommt. Dadurch ermüden wir weniger und empfinden die Großprojektion als angenehmer. Für die Faszination des Bildes gilt tatsächlich der einfache Grundsatz „je größer desto besser“, solange andere Qualitätsaspekte dafür nicht vernachlässigt werden. Auf die Spitze treiben es die IMAX Kinos, die durch gigantische Leinwände jeden Film nahezu real erscheinen lassen, man ist gleichsam „live dabei“.

Soweit die Philosophie des Kinos, das wir mit unserem Heimkino nach Hause holen wollen, entweder mit TV oder Beamer. TVs haben den Vorteil, dass sie von sich aus leuchten. Dadurch erreichen sie auch in hellen Räumen einen guten Inbildkontrast und eine plastische Bilddarstellung. Bei der Raumplanung muss man lediglich direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Demgegenüber sind Fernseher aber in der Bildgröße sehr eingeschränkt: Selbst die größte bezahlbare Variante um 80“ (ca. 2m) Bilddiagonale ist nicht groß genug, um ein echtes Kinoerlebnis zu erzeugen, denn es füllt unser Sichtfeld noch nicht einmal annähernd aus. Das Wohnzimmer drum herum macht den größten Teil des „Bildes“ aus, wir starren mehr oder weniger auf das recht kleine Bild. Den Sitzabstand zu verkürzen ist dabei auch keine Lösung, denn eine zu kurze Fokusebene strengt die Augen zu sehr an und vermindert einen realistischen Seheindruck, da er nicht der Wirklichkeit entspricht.

 

Das per Beamer projizierte Bild wird hingegen alleine durch die Maße des Raumes beeinflusst, genauer von der Raumbreite. In Verbindung mit einem UHD-tauglichen Projektor kann der Betrachtungsabstand tatsächlich auf die 1,5-fache Bildhöhe reduziert werden, genauso wie im richtigen Kino. Das Gesichtsfeld wird besser ausgefüllt und das Kino-Feeling stellt sich ein. Auch im Heimkino gilt die einfache Regel: Je größer das Bild, desto beeindruckender wird das Kinoerlebnis.

Kombiniert man das Großbild zusätzlich mit einer (Dolby) Surroundanlage, so setzt auch die Klangkulisse den Zuschauer mitten ins Geschehen, das Erlebnis wird perfekt. Tatsächlich übertreffen gut gemachte Heimkinos sogar die Qualität von vielen öffentlichen Kinos und ersetzen diese vollkommen: Die Vorzüge der heimischen vier Wände in Kombination mit dem Erlebnis des Großkinos, besser geht es kaum! Die Faszination des großen Bildes gilt aber nicht nur für Spielfilme, auch andere „Fernseh“-Inhalte erleben sich in groß ganz anders.

Das erste Beispiel kennt jeder vom „Public Viewing“: Die Großbildprojektion von Sportereignissen lassen den Zuschauer ebenfalls viel näher dabei sein, setzt ihn quasi auf die Zuschauertribüne. Und zusammen mit Freunden vor der Leinwand zu fiebern, eventuell noch in Kombination mit einem kleinen Grillfest sorgt für ein ganz anderes Erlebnis, als der „TV mit der Tüte Chips“.

Und auch Videospiele nehmen im wahrsten Sinne des Wortes eine „neue Dimension“ an, wenn man sie auf der Großbildleinwand spielt. Autorennen, Ego-Shooter usw. ein vollkommen neues Spielerlebnis beginnt. Und dank Wii & Co gilt auch hier: Das Gemeinschaftsspiel wird zu einem echten Happening. Übrigens: Intensiv-Nutzer müssen sich heutzutage keine Gedanken mehr über die Stundezahl des Beamers und einem vorzeitige Lampentod machen: Laser bzw. LED basierende Modelle sind wie ein TV Wartungsfrei über die gesamte Lebensdauer!

 

Fazit:

Sowohl Fernseher als auch Projektor haben ihre individuellen Vor- und Nachteile. Beim Fernseher ist es seine hohe Selbstleuchtkraft und die relativ freie Standortwahl, beim Beamer das überlebensgroße Bild mit Kinocharakter. Insgesamt stimmt es aber nicht, dass ein TV wesentlich einfacher und wohnraumfreundlicher zu installieren ist, als ein Heimkinobeamer. Im Gegenteil: Mit ein bisschen Planung lässt sich ein Heimkinosystem im Wohnzimmer integrieren, das bei Nichtgebrauch nahezu unsichtbar ist und im Einsatz den Zuschauer den Kinobann zieht, wie es ein TV mangels Größe nicht vermag.



TV hinter Leinwand: Hybrid Lösung made by HEIMKINORAUM

Wer sich nicht entscheiden kann, auch kein Problem: Bei gut geplanten Hybrid-Lösungen hat man stets die Wahl zwischen dem TV für die Nachrichtensendung tagsüber, oder den Kino- / Sport- / Spiel- Abend im Großbildformat.

Sie wollen sich persönlich von dem Erlebnis Heimkino überzeugen? Kein Problem, schauen Sie einfach in einem der zahlreichen HEIMKINORAUM Standorte in ganz Deutschland vorbei und vergleichen sie selbst… doch seien Sie gewarnt: Hat man einmal ein echtes Heimkino erlebt, wird man von da an einen TV nur noch mit anderen Augen sehen. Natürlich finden Sie Beamer, Leinwände und vieles mehr auch bei uns im Online Shop.




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