Partnerschaft in Punkto "Know How Berichterstattung"
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Vorwort:
Der Fachspezialist Ulrich Lange ( ehm Cine4home Mitgründer, sowie Senior Produktmanager und Product Development Manager bei EPSON und Projectiondesign) ist nun ebenfalls wieder in der HEIMKINORAUM Gruppe für das Product Management verantwortlich. Gemeinsam mit seinem alten Kompagnon Ekki Schmitt werden nun in einer strategischen Zusammenarbeit Produktspezialitäten, Features und Besonderheiten in Knowhow Berichten auf dem HEIMKINORAUM Portal vorgestellt. Sie dürfen sich somit schon einmal über viel Wissenswertes rund um das Thema Home Entertainment und Heimkino in nächster Zeit freuen.
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Links: Uli Lange und Rechts: Ekki Schmitt - gemeinsam mehr als 30 Jahre Kompetenz in der Heimkino-Technik
Der neue Sony 4K-Beamer VPL-VW500 bietet nicht nur die volle 4K-Kinoauflösung und ausgesprochen hohe Licht- und Kontrastleistungen, auch in Sachen Farbprogrammierung setzt er mit gleich drei Systemen Maßstäbe, die zwar nicht einfach zu beherrschen, aber dafür umso vielseitiger in der Leistung sind.
Im Heimkinoraum Excalibur in Köln haben wir uns detailliert mit allen Systemen auseinandergesetzt und fassen die wichtigsten Eckpunkte in diesem Special zusammen…
Die Vorgeschichte
Vor beinahe zwei Jahren brachte Sony mit dem Sony VPL-VW1000 (Codename „Walküre“) einen Heimkinoprojektor der Superlative auf den Markt, der alles andere in den Schatten stellen sollte: Referenz in Schärfe, Auflösung, Farben, Helligkeit, Bildtiefe. Dafür wurde kein Aufwand gescheut, so dass der entsprechende Kaufpreis zwar hoch und für die meisten unerschwinglich, aber dennoch sehr fair war. Es sollte die ultimative „Heimkino-Maschine“ werden.
Schon jetzt eine Beamer-Legende: Sony VPL-VW 1000 ES
Dieses Vorhaben ist gelungen, denn nahezu kein Heimkinofan wird abstreiten, dass der VW 1000 zu den Traumbeamern schlechthin gehört. Besonders beeindruckend ist, dass man sich mit ihm so konsequent an die Kinonormen gehalten hat: Echte 4K Auflösung (4096 Pixel statt 3096) und spezielle Farbfilter für DCI-Kinofarben.
Und doch haben die Ingenieure etwas vergessen, was für den typischen Heimkino-HighEnder essentiell wichtig ist: Die Rede ist von einem so genannten „Color Management“, das die separate Kalibrierung aller Grundfarben des Projektors erlaubt. Nur mit so einem CMS kann der Projektor nachträglich farblich in jede Richtung getrimmt werden.
Sony RCP System (System beim Sony VW90/95 HW50/55)
Jeder (Mittelklasse) Sony Heimkino-Projektor der letzten Jahre hatte ein solches Color-Management, dort „Real Color Processing“ genannt, und ausgerechnet dem Flaggschiff VW1000 fehlte es? Aufgrund der hervorragenden Werkseinstellungen ist dies zwar zunächst zu verschmerzen, aber Nachkorrekturen nach längerer Laufzeit waren nicht möglich. Auch die DCI- und Adobe- Kompatibilität leiden, da hier nicht genau abgestimmt werden konnte.
So dauerte es nicht lange, bis erste kritische Stimmen laut wurden, die die Ingenieure sehr erst nahmen. Nach nur wenigen Wochen wurde mit einem „Workaround“ nachgebessert: Mit einem PC konnte man per Transfersoftware die Farbdaten auslesen, mit einer speziellen Excel-Matrix neu programmieren und dann in den 4K-Beamer zurückspielen.
Transfer-Software und Berechnungs-Excel des Sony VW1000/1100
Doch dieses System ist sehr schwierig und nicht frei von Gefahren, so dass es ausschließlich dem autorisierten VW1000-Fachhandel zur Verfügung gestellt wurde. Und auch hier wagten sich die meisten Händler nicht ran, Gemeinsam mit unserem Partner Cine4Home kalibrieren wir nach wie vor als einer von wenigen, hier einschließlich kompletter Farbraum-Optimierung.
Vor wenigen Wochen kam nun der kleine Bruder Sony VPL- VW 500 zum halben Preis (UVP €9900.-) auf den Markt und wird endlich für mehr Heimkinofans erschwinglich. Die große Frage war nun: Hat man bei dem in Teilen abgespeckten Projektor an ein Color Management gedacht? Die Antwort ist ja, damit hat der VW500 tatsächlich seinem großen Bruder etwas voraus. Und nicht nur das, denn der VW500 hat nicht nur ein Color-Management, sondern derer gleich drei!
Farbkorrektur
Das „klassische“ Color-Management (kurz CMS), wie man es von vielen anderen Projektoren her kennt, liegt nicht mehr als „Real Color Processing“ in einer eigenen Rubrik, sondern kann im erweiterten Bildmenü unter „Color Correction / Farbkorrektur“ aktiviert werden.
Die „Experten Einstellung“ bietet unter dem Menüpunkt „Farbkorrektur“
ein komplettes Color-Management
Mit den Einstellreglern kann jede Grundfarbe in ihren Farb- und Leuchteigenschaften beim VW500 „programmiert“ werden, Die Funktionen verhalten sich dabei wie folgt, wir erklären anhand des Beispiels der Grundfarbe „Grün“:
Regler Sättigung
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Der „Sättigungs“-Regler bestimmt die Farbreinheit der jeweilige Grundfarbe: Je geringer der eingestellte Wert, desto blasser die Farbe. Im Farbkoordinatensystem (Bild oben) entspricht dies einer Bewegung in Richtung Weißpunkt (s.o.).
Regler Farbton/Hue
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Mit dem Regler „Farbton“ kann die Tönung der jeweiligen Grundfarbe beeinflusst werden. Grün kann damit z.B. gelblicher oder bläulicher getrimmt werden. Im Farbsegel entspricht dieser Einstellregler einer Bewegung in Richtung zu einer der benachbarten Sekundärfarben (für Grün in Richtung Zyan oder Gelb).
Regler „Luminanz“
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Der dritte und letzte Regler nennt sich „Luminanz“ und beeinflusst die Helligkeit der jeweiligen Grundfarbe, in unserem Beispiel von Dunkelgrün bis Hellgrün. Im Farbkoordinatensystem entspricht dies einer Bewegung entlang der Z-Achse.
Erfahrene Kalibrierer wissen in der Regel mit so einem Color-Management umzugehen: Mit einem qualitativ geeigneten Sensor vermisst man die drei Primärfarben (Rot / Grün / Blau) und Sekundärfarben (Zyan / Magenta / Gelb) und regelt sie in Farbton, Sättigung und Helligkeit soweit nach, bis sie den Sollwerten der Videonorm entsprechen. Soweit jedenfalls die Theorie, denn in der Praxis kann man sich nie ganz sicher sein, dass diese CMS wirklich in jeder Farbnuance perfekt arbeiten. Das erkannten wohl auch die Sony Ingenieure, denn sie spendierten dem VW500 ein weiteres Farbmenü:
Das zweite Color-Management des VW500 versteckt sich in der Auswahl des Farbraumes, hier gibt es neben dem Standard „BT709“ und den nativen Farbräumen des Projektors (Color Space 1-3) auch die Option „Custom“:
Aktiviert man diesen Farbraum so öffnet sich ein spezielles Color-Management das auf einem Rec709 (Standard HD-Farbraum) basiert.
Der entscheidende Unterschied: Dieses zweite Color Management greift auf niedrigerer Ebene ein und beeinflusst die Grundfarben direkt, wodurch alle Mischfarben linear akkurat mit beeinflusst werden. Aus diesem Grund reicht es hier auch, die Primärfarben zu „programmieren“, die Sekundärfarbeinstellungen entfallen.
Zudem kommt dieses System mit nur zwei Reglern pro Farbe aus. Sie sind technischer gehalten und geben direkt die Richtung der Farbverschiebung (Zyan / Rot / Magenta / Grün) an. Um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten, muss man die Zusammenhänge der additiven Farbmischung genau kennen. Um z.B, die Sättigung von Grün zu verringern, muss man den Regler „Magenta“ erhöhen, weil dadurch in gleichen Teilen Rot und Blau zugemischt werden. Bei Blau wiederum verändert man die Sättigung, indem man zwei Regler „Rot“ und „Grün“ in gleichen Teilen parallel erhöht. Nicht ganz einfach, aber logisch!
Wer das System verstanden hat, erkennt schnell, dass man mit diesen reduzierten Reglern jedweden Farbraum schnell erreichen kann. Das CMS ist eines der effektivsten, die uns je begegnet sind.
Erstmals haben die Sony-Ingenieure mit dem VPL-VW500 auch ein vollautomatisches Kalibriersystem integriert: Im Lichtweg des Projektors sind Fotodioden verbaut, welche die Grundfarben und Helligkeiten von Graustufen vermessen können. Im entsprechenden Menü kann der Anwender jederzeit eine Selbst-Analyse starten.
Der Projektor startet damit eine spezielle Messabfolge und zeigt anschließend technisch präzise die Farbabweichung als deltaE (dE)-Vektorwert an.
Ist die Abweichung gering genug, führt er keine Neukalibrierung durch. Ist sie allerdings so groß, dass der Farbeindruck beeinträchtigt wird, werden die Farbhelligkeiten angepasst. Damit wird gewährleistet, dass die Kalibrierung jederzeit wieder rekonstruiert werden kann.
Fazit & Kalibrierservice
Die Kalibrier-Experten haben es gefordert und Sony hat geliefert. Bekommen haben sie nicht nur ein klassisches Color Management, sondern derer gleich drei mit individuellen Einsatzzwecken. Ersteres ist hervorragend dazu geeignet, die erweiterten Farbräume des VW500 partiell so nachzukorrigieren, dass die Farbgebung in wichtigen Naturtönen (z.B. Gesichtsfarben) glaubwürdig bleibt. Das zweite CMS hingegen ist dazu prädestiniert, den VW500 perfekt auf die Videonorm abzustimmen, ohne die typischen Nebeneffekte des klassischen Color-Managements.
Sind Sie nun verwirrt?
Macht nichts, denn wir übernehmen die aufwändige Kalibrierarbeit für Sie! Wir verwenden bei der Kalibrierung der neuen, speziellen „Heimkinoraum Premium Edition“ beide Systeme, um zwei verschiedene Presets zu erzeugen:
Heimkinoraum Premium Edition Einstellung 1:
- Das Preset „Videostandard“ wird haargenau auf die HD-Videonorm abgestimmt und sorgt dafür, dass alle Farben genau so auf der Leinwand erscheinen, wie sie beim Mastering von Blu-rays oder TV-Material abgemischt wurden. Dazu gehören neben dem Farbraum auch ein korrektes Gamma und ein Weißabgleich auf die D65-Farbtemperatur.
Heimkinoraum Premium Edition Einstellung 2:
- Das Preset „CineColor“ nutzt den erweiterten Farbraum des VW500, der in Gesichts- und Naturtönen gezielt nachkorrigiert wird, so dass hier die Natürlichkeit gewahrt bleibt. Gleichzeitig entsprechen die Grundfarben aber mehr dem Kino-Original, als beim herkömmlichen Videostandard.
Mit dieser Spezialkalibrierung erhalten Sie somit das Beste aus beiden Welten in 2D und selbstverständlich auch kalibriert in 3D. Absolute Farbneutralität für Videomaterial oder aber prächtigere Farben mit minimierten Kompromissen in der Natürlichkeit. Und die nachträgliche Sony-Autokalibrierung sorgt dafür, dass dies ein Beamerleben lang auch so bleibt. Diese Funktion erklären wir Ihnen gerne in unseren Fachgeschäften vor Ort.
Erleben Sie Heimkino in München, Aachen, Köln, Gummersbach, Stuttgart, Regensburg, Luxemburg-Trier oder Osnabrück hautnah. In unseren optimierten Heimkinostudios zeigen wir Ihnen die Performance des Sony VW 500 ES in seiner beeindruckenden Farbbrillianz und Schärfe auf Bildbreiten jenseits der 4 Meter Bilddiagonale. Natürlich mit hochwertigen Zuspielern wie dem Oppo BDP-103, BDP-103D oder BDP-105 und selbstverständlich auch nativem 4K Material.
Sie alleine entscheiden nach persönlicher Präferenz.
Lesen Sie hier direkt weiter >> ein aktueller Bericht über Heimkino Beamer
HEIMKINORAUM – immer ein Besuch wert.
Redakteure: Ekkehart Schmitt und Ulrich Lange