Premiere mit neuer Verschlüsselung ...
21.04.2008

Premiere mit neuer Verschlüsselung ...

ACHTUNG viel Text zu lesen aber interessant. In einer aktuellen Pressemeldung teilt Premiere folgendes mit.

Schnipp:

München, 15. April 2008. Premiere fährt eine Doppelstrategie im Kampf gegen kriminelle Hacker. Ab dem 2. Quartal 2008 wird neben einer neuen Version von Nagravision als Verschlüsselungstechnologie NDS Videoguard® für die Ausstrahlung der Premiere Abo-Programme über Satellit eingeführt. Damit schützt Premiere seine exklusiven Film- und Sport-Programme mit den neuesten Entwicklungen der beiden weltweit führenden Verschlüsselungsdienstleister. Alle neuen Receiver werden mit NDS Videoguard® ausgestattet.

NDS Videoguard® ist das Verschlüsselungssystem der NDS Group, einer Tochtergesellschaft der News Corporation. Bis 2012 wird der Abo-Sender seine Satellitenkunden und Haushalte, die ihr Programm von kleineren, privaten Kabelnetzbetreibern der Netzebene 4 empfangen, auf das neue Verschlüsselungssystem umstellen. Der Vertrag mit der NDS Group hat eine Laufzeit von 10 Jahren. Parallel kommt eine neue, verbesserte Nagravision Verschlüsselung zum Einsatz. Der Vertrag mit dem Schweizer Softwarehaus Kudelski über Nagravision läuft bis 2012 und kann verlängert werden.

Hans Seger, Vorstand Programm und Technik der Premiere AG: „Ein sicheres Verschlüsselungssystem ist die wichtigste Voraussetzung für das Geschäftsmodell Abo-Fernsehen. Mit der Entscheidung, zunächst auf zwei Anbieter zu setzen, haben wir im Kampf gegen die Hacker-Mafia auch langfristig die besseren Karten. Jeder, der sich in der Vergangenheit einen gehackten Receiver gekauft hat, wird bald merken, dass er dieses Geld zum Fenster rausgeworfen hat und dass es besser ist, legal ein Premiere-Abo zu erwerben.“

In der ersten Phase wird NDS Videoguard® noch ab dem 2. Quartal 2008 in Premiere Satelliten-Haushalten eingeführt.

Kunden der großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland, Kabel BW und Unitymedia sind von der aktuellen Änderung des Verschlüsselungssystems nicht betroffen. Auch für Abonnenten, die die Premiere Fußball Bundesliga über arenaSat empfangen, ändert sich nichts.

Der Wechsel des Verschlüsselungssystems wird auf denkbar einfache Weise für die Premiere Abonnenten vollzogen. Ein Receivertausch ist nicht notwendig, alle Receiver „Geeignet für Premiere“ funktionieren auch weiterhin. Premiere spielt dazu eine neue Verschlüsselungssoftware aus - NDS Videoguard® - auf die Receiver, die auf dieses System umgestellt werden. Nach dem Update erhält der Abonnent eine Meldung seines
Receivers mit der Telefonnummer, unter der er sich direkt bei Premiere meldet und seine neue Smartcard bestellt. Gleichzeitig werden diese Kunden bis zum Eintreffen der neuen Smartcard für ihre Premiere Programme freigeschaltet.

Um die bestehende Sicherheitslücke im derzeitigen Nagravisionsystem zu schließen, muss bei allen anderen Satellitenkunden die Smartcard gewechselt werden. Premiere
Abonnenten erhalten dazu vollautomatisch eine neue Smartcard per Post, die sie einfach gegen die alte Karte in ihrem Receiver tauschen. Neben den Satellitenkunden werden dabei auch alle Abonnenten kleinerer privater Kabelnetzbetreiber (Smartcard mit der Kennung P01 bis P04) auf das neue Nagravisionsystem umgestellt. Um den problemlosen Empfang der Premiere Programme auch in der Umstellungsphase zu gewährleisten, werden diese Abonnenten ebenfalls für ihre Premiere Programme freigeschaltet.


Schnipp!


Und hier ein Kommentar des Anbieters „SONAVIS“ dazu.

Sehr geehrte Partner,

wie Sie sicherlich aus der Fachpresse entnommen haben, wird Premiere „ab dem 2. Quartal“ bei der Ausstrahlung Ihres Satellitenprogramms zusätzlich zu Verschlüsselung mittels Nagravision als Alternative Videoguard der NDS Group (Tochtergesellschaft der News Corporation) einsetzen. Gleichzeitig wird die Nagravision-Verschlüsselung auf eine neue, bislang „ungeknackte“ Version aktualisiert, so dass alle Kunden, die Premiere über Satellit empfangen, eine neue Abo-Karte (Smartcard) erhalten werden. Die gleichzeitige Verschlüsselung wird nach Angaben von Premiere mindestens zum Ende des Vertrags mit Nagravision laufen; Premiere behält sich ausdrücklich vor, den Vertrag mit Nagravision zu verlängern (deren Verschlüsselungssystem eine sehr hohen Zahl sehr unterschiedlicher Receivern bis hin zu modernsten Video-on-Demand-Empfängern sowie die Common Interface (CI) Schnittstelle unterstützt, während NDS nur von eine kleine Zahl von Receivern ohne CI geboten wird).

Hier noch einmal die wichtigsten Details:
· Dies betrifft nur Kunden, die Premiere via Satelliten empfangen.
· Premiere führt Videoguard zusätzlich und alternativ zu Nagravision ein (‚Simulcast‘) – beide Verschlüsslungen laufen parallel noch mindestens weitere 4 Jahre.
· Kunden, die Premiere über die großen Kabelanbieter (Kabel Deutschland, Unity Media etc.) empfangen, sind davon nicht betroffen. Lediglich Kabel-Kunden, die Premiere über kleinere, private Kabelnetzbetreiber der Netzebene 4 empfangen, sind davon betroffen.

Hinweis: bei KabelBW läuft ebenfalls ein Simulcast mit Nagravision und Videoguard. KabelBW hat angekündigt, in Kürze die Nagravision-Verschlüsselung abzuschalten, so dass die Kunden in Baden-Württemberg, die auch Premiere empfangen, ab dann diese Sender nur noch mit den von Premiere zertifizierten Empfängern empfangen können, die Videoguard integriert haben. Ein legales Conditional Access Modul für Videoguard gibt es bislang nicht.

Im Folgenden möchten wir Sie auf Basis unseres derzeitigen Kenntnisstandes wie folgt informieren:

Was bedeutet dies für Kunden, die bereits Premiere via Satellit über ein Sonavis-System empfangen?

Sonavis-Kunden, die bereits Premiere via Satellit (oder kleine Netzbetreiber) über eine Sonavis One und/oder einen Sonavis MRC empfangen, werden von Premiere eine neue, auf Nagravision basierende Abo-Karte (Smartcard) erhalten. Diese sollte nach unserem Kenntnisstand weiterhin mit den von uns angebotenen Conditional Access Modulen (CAM), z.B. easy.TV oder Alphacrypt, funktionieren (evtl. wird ein Firmwareupdate notwendig sein).

Was bedeutet dies für Kaufinteressenten, die Premiere via Satellit über ein Sonavis-System empfangen möchten?

Interessenten, die an einem Kauf einer Sonavis One und/oder eines Sonavis MRC zum Empfang von Premiere via Satellit (oder kleine Netzbetreiber) interessiert sind, werden bis auf Weiteres die auf der neuen Nagravision-Version basierende Abo-Karte (Smartcard) erhalten. Diese sollte nach unserem Kenntnisstand weiterhin mit den von uns gelieferten Conditional Access Modulen (CAM), z.B. easy.TV oder Alphacrypt, funktionieren (evtl. wird ein Firmwareupdate notwendig sein).

Warum ergreift Premiere diese Maßnahme?

Wir können an dieser Stelle nur mutmaßen und geben hier ausdrücklich unsere persönliche Einschätzung wieder:

Aufgrund einer zunehmenden Zahl von „Schwarzseher“, die Premiere mittels illegaler technischer Mittel (unter anderen spezielle oder modifizierte Settopboxen oder illegale CAMs) ohne entsprechendes Abonnement empfangen, steht Premiere gegenüber den Rechteinhabern, bei denen sie die Filmrechte einkaufen, zunehmend unter Druck, da letztere befürchten, dass „ihre“ Filme in digitaler Qualität aufgenommen und dann via Internet verbreitet werden.

Gleichzeitig befürchtet Premiere einen Sturm der Entrüstung seitens der Kunden, massive rechtliche Schwierigkeiten und sehr hohe Kosten, wenn sie komplett von heute auf morgen von Nagravision auf Videoguard umsteigen. Der Grund. Für Videoguard gibt es keine Conditional Access Module, so dass Premiere dann ausschließlich über von Premiere „zertifizierte“ Satelliten-Empfänger mit integrierter Videoguard-Entschlüsselung empfangbar wäre. D.h.:

1. Premiere-Kunden könnten nicht mehr frei unter vielen konkurrierenden Satelliten-Empfängern wählen, sondern müssten sich mit der Technik begnügen, die ihnen Premiere „vorsetzt“. Insbesondere hochwertige Empfänger, wie die von z.B. Sonavis oder Löwe, wären zum Empfang von Premiere nicht mehr einsetzbar.
2. Dies würde Premiere die „Kontrolle über das Wohnzimmer“ geben. Dies und die entfallende Wahlfreiheit würde Politiker und Juristen auf den Plan rufen. Derzeit läuft genau zu diesem Thema in Baden-Württemberg ein Verfahren gegen KabelBW, die demnächst Premiere ausschließlich mittels Videoguard verschlüsseln werden.
3. Darüber hinaus würde Nagravision eine vorzeitige Kündigung des Vertrags mit Premiere nicht akzeptieren, so dass Premiere dort ebenfalls ein Gerichtsverfahren erwarten muss.
4. Premiere müsste denjenigen Kunden, die einen Satelliten-Empfänger haben, der nicht auf Videoguard umstellbar ist, einen neuen Empfänger zur Verfügung stellen. Wie viele Kunden dies sind, darüber gibt es sehr unterschiedliche, aber durchwegs recht hohe Schätzungen. Allein dies macht nach unserer Einschätzung eine baldige Abschaltung von Nagravision sehr unwahrscheinlich.

Ein Simulcast von aktualisiertem Nagravision und Videoguard, die beide bislang als "ungeknackt" gelten, soll daher vermutlich den Druck seitens der Rechteinhaber abwehren, ohne Kunden, Nagravision und die Politik vor den Kopf zu stoßen (auch wenn die Zahl der „Schwarzseher“ dadurch deutlich abnehmen wird, glauben wir nicht, dass dies letztlich für Premiere ausschlaggebend war, weil die wenigsten jetzt resigniert ein Premiere-Abo abschließen werden). Gleichzeitig kann Premiere 4 Jahre lang die beiden Anbieter von Verschlüsselungstechnologien darum kämpfen lassen, wer letztlich die Verschlüsselung für Premiere liefern darf – was sich vermutlich sowohl in der Qualität der Verschlüsselungstechnologie als auch in den entsprechenden Kosten für Premiere niederschlagen wird.

Darüber hinaus wird seit einigen Wochen in der Branche eine neue technische Schnittstelle zwischen Digitalempfänger und Conditional Access Modulen (CAM) diskutiert: CI Plus (vormals als CI 2.0 diskutiert). Viele Satelliten- und Kabel-Unternehmen (einschl. Premiere) und Hersteller haben sich positiv über diese Schnittstelle geäußert, die es sehr viel schwerer machen soll, eine Verschlüsselung zu „knacken“. Es besteht die Hoffnung, dass – auch mittels Druck von Premiere und anderen Satelliten- und Kabel-Unternehmen NDS endlich Videoguard auch für Conditional Access Module (CAM) freigibt. Ob dies eintreten wird, darüber kann man nur spekulieren.


Schnipp.

Unseren Kommentar dazu wollen wir Ihnen auch nicht vorenthalten. Wenn Sie es schon so weit gelesen haben! Bravo.

"Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht! Die spinnen die Römer."



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Hilfreich
Heiko Switzer am 22. April 2008

Dann muss ich euch mal besuchen!

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Danke
Jeremias am 21. April 2008

Guter Beitrag!

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