Hisense L5H oder PL1 - Test & Vergleich


08.09.2023
Ekki Schmitt

Hisense L5H oder PL1 - Test & Vergleich



LaserTV vs LaserCinema

LaserTVs sind im Kommen, die wohnzimmertaugliche Großbildalternative zu herkömmlichen Fernsehern findet immer mehr Gefallen: Größere Bilder, leichterer Transport, mehr Kinofeeling, dünnerer Screen, kräftigere Farben, es gibt einige Argumente für den Umstieg. Einer der aktivsten Hersteller bei LaserTVs ist zweifelsohne Hisense, der gleichzeitig auch für konventionelle Flat-TVs bekannt ist. Hier sieht man offensichtlich keine Konkurrenz zwischen den Technologien, sondern eine Ergänzung im Sinne der Auswahl der Kunden.

 

 

Und auch bei den LaserTVs unterscheidet Hisense als einziger Hersteller zwischen zwei Produktkategorien: Der eigentliche „LaserTV“ ist bei Hisense eine Komplettlösung, der wie ein Fernseher anzusehen ist. Komplettlösung bedeutet, dass alles, was einen TV ausmacht, direkt mit dabei ist: TV Tuner, SmartTV System, passender Screen etc. Ein LaserTV kann genau wie ein Fernseher angeschlossen und genutzt werden. Das ist praktisch, denn man muss sich um Zubehör keine Gedanken machen, es birgt aber auch Limitationen: Der mitgelieferte Screen legt die Größe fest, mangels Schärferegler kann der LaserTV auch in Zukunft auf keine andere Größe mehr justiert werden. Auch die mitgelieferte Screen Art ist festgelegt, dabei gibt es gerade für LaserTVs unterschiedliche Systeme mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen (z.B. Fresnel vsm CLR). Aus diesem Grund bieten andere LaserTV-Hersteller ihre Geräte ohne Screen an.

Seit 2022 hat Hisense seine Lasergeräte um eine weitere Produktkategorie erweitert: „LaserCinema“. Wie der Name schon sagt, liegt bei ihnen der Schwerpunkt weniger auf dem konsequenten TV-Ersatz, sondern auf dem Kinoaspekt. Dementsprechend ist ihre Ausstattung anders: Auf TV-Tuner wird verzichtet, SmartTV ist bei einigen Modellen einfacher, ein Screen wird nicht mitgeliefert, dafür ist ein Schärferegler für mehr Flexibilität eingefügt. Die Bildeigenschaften orientieren sich auch mehr an der Spielfilmwiedergabe abends, als an TV tagsüber. Aber auch das hat sich seitdem geändert, wie dieser Vergleich zeigen wird…

 

 

Der brandneue LaserTV L5H…

 

Zwei aktuelle Vertreter ihrer Gattung sind der brandneue LaserTV L5H, der in den Größen 100 und 120 Zoll erhältlich ist, und der LaseCinema PL1. Wir vergleichen beide Geräte wegen ihrer ähnlichen Produkt- und Preisklasse, um die Unterschiede zwischen LaserTV und LaserCinema in allen Bereichen deutlich zu machen.

 

…und der LaserCinema PL1

 

Bei der Größe wählen wir die gängigste Variante 100 Zoll, was beim L5H einen Fresnel-Screen beinhaltet. Geht das Konzept von Hisense auf, oder empfiehlt sich eine der beiden Varianten als die grundlegend bessere?

 

Preis

Wir beginnen ausnahmsweise mit dem Preis: Der Hisense 100L5H trägt eine Preisempfehlung von €3499.- inkl. dem hochwertigen Fresnel-Screen, die auch den aktuellen Verkaufspreis darstellt. Die Preisempfehlung des PL1 beträgt €2222.-, ein halbes Jahr nach seiner Markteinführung ist er mittlerweile für rund €2000.- zu bekommen, ohne Screen wohlgemerkt. Ein vergleichbarer Fresnel Screen in 100 Zoll Größe kostet je nach Hersteller zwischen €1300.- und €1500.-. In der Summe ist der Preis also nahezu identisch (€3500.-). Sparen kann man mit dem PL1, wenn man sich für einen CLR-Screen entscheidet, denn er ist schon deutlich unter €1000.- Euros zu bekommen, so dass man insgesamt unter der €3000.- Marke bleiben kann. Auf einen Screen ganz zu verzichten ist ausschließlich bei Nutzung in kompletter Abdunklung zu empfehlen.

Beim Preis gibt es keinen klaren Gewinner, der PL1 bietet aber einen leichten Flexibilitätsvorteil, weil man sich bei ihm den Screen aussuchen kann.

 


Ausstattung

Was die Kürzel „TV“ im Namen trägt, sollte auch eine Ausstattung wie ein TV haben, weshalb wie diese Maßstäbe auch bei der Ausstattung ansetzen. Wir beginnen mit dem Tuner, der oft bei LaserTVs fehlt. Nicht so bei Hisense, denn beide Modelle verfügen über einen vollständigen Triple Tuner für Kabel, Satellit und Antenne. Beide Geräte werden wie ein normaler TV angeschlossen und die Sendersortierung funktioniert ebenso. Auch ein EPG ist mit an Bord, die Umschaltzeiten angenehm kurz.

 

Anschlusspanel Hisense L5H

 

Ein moderner TV empfängt aber nicht nur Linear-TV, sondern kann per Internet auch alle gängigen Services (Netflix, Amazon, Disney+ etc. ) streamen, dafür benötigt er eine SmartTV-Oberfläche. Hier hat sich Hisense einfach bei seinen „echten“ Fernsehern bedient und deren Betriebssystem Vidaa auf seine LaserTV übertragen.

 

 

Sowohl der PL1, als auch der L5H haben dabei die neue Version „U6“ mit dem Mediatek MT9900 geerbt. Und damit sind sie schneller und flexibler, als die meisten Fernseher am Markt. Auf Knopfdruck öffnen sich die Apps blitzschnell, Youtube sogar ohne jede Verzögerung. Die wichtigsten Streaming-Apps sind mit an Bord und die Verbindung mit dem Internet erfolgt wahlweise per Kabel oder WLAN.

 

Anschlusspanel PL1

 

Auch bei den Anschlüssen gibt es quasi keine Unterschiede, denn beide Modelle unterstützen HDMI2.1 inkl. GamingModi. Der InputLag bewegt sich bei beiden Geräten zwischen 30ms und 40ms, was für den Casual Gamer schnell genug ist. Minimaler Vorteil liegt beim L5H, der einen HDMI Anschluss mehr besitzt. Alternativ können Daten bei beiden per USB zugespielt werden.

 

 

Auch die Fernbedienung ist bei beiden Modellen im Layout identisch, lediglich die App-Belegung weicht minimal ab. Sie liegt gut in der Hand, navigiert per Steuerkreuz zuverlässig und bietet eine komplette 10er Tastatur für normales Fernsehen. Alles so, wie man es von guten Fernsehern gewohnt ist.

 

Echtmetall:
Hisense L5H Oberfläche

 

Bleibt das Chassis: Die Geschmäcker sind unterschiedlich, aber der L5H wirkt durch seine massive Aluminiumplatte auf den ersten Blick hochwertiger und mit seinem hellen und geradlinigem Design passt er sich modernen Wohnzimmern sehr gut an. Mit seinem mattierten Acrylfinish wirkt aber auch der PL1 nicht billig, seine dunklere Farbe ist vor allem beim abendlichen Betrieb vom Vorteil, weil er im Blickfeld weniger auffällt.

 

 

PL1: Acryl mit gebürstetem Finish

 

Im Inneren kommt bei beiden eine Laser / Phosphor Hybrid Engine zum Einsatz, die Hisense werbewirksam „X-Fusion“ getauft hat.

 

 

Laser Phosphor ist günstiger als RGB Laser, bietet dafür aber keinen so intensiven Farbraum, mehr dazu im Bildtest. Die Lichtausgabe wird beim L5H mit 600 Lumen mehr beziffert, aber auch dies bewerten wir erst im Bildteil.

In Sachen Ausstattung gibt es ebenfalls keinen klaren Gewinner, der L5H ist durch seinen dritten HDMI Eingang minimal im Vorteil, das reicht aber nicht, um ihn zum Sieger zu küren.

 


Aufstellung

Wichtig bei einem LaserTV sind vor allem eine platzsparende Aufstellung und eine gute Geometriekorrektur, sowie eine gute Flexibilität. Betrachten wir die Aufstellung, so liegen erneut beide Modelle sehr nahe beieinander: Bei benötigen bei einer Bildgröße von 100“ eine Gesamttiefe (Wand bis Vorderkante) von über 60cm, der PL1 ist mit ca. 62cm im minimalen Vorteil gegenüber dem L5H (ca 64cm). Beides sind solide Ergebnisse, die die Verwendung eines normalen LowBoards ermöglichen, wenn man es ein wenig von der Wand abrückt. Modelle wie der LG Vivo Max sind hier platzsparender, sie benötigen weniger als 50cm.

 

 

Bei der Geometriekorrektur geben sich beide Modelle keine Blöße und bieten (wenig überraschend) dasselbe System. In acht Punkten können die Ecken und Ränder genau auf den Screen angepasst werden, so dass es keine Überstrahlungen gibt und die Gerometrie rechtwinklig ausfällt. In wenigen Minuten hat man auch ohne Übung perfekte Ergebnisse erreicht.

 

 

Soweit, so identisch, doch schließlich gibt doch noch einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden Modellen: Lediglich das Modell PL1verfügt über einen Schärferegler. Dieser macht es möglich, das Gerät auf unterschiedliche Bildgrößen anzupassen, 80“ bis 120“ ist hierfür laut Hersteller der Spielraum. Der L5H hingegen verfügt über keinen Schärferegler und ist damit auf die 100“ Bilddiagonale festgelegt. Alternativ gibt es noch ein auf 120“ festgelegtes Modell, ebenfalls ohne Schärferegler. Sollte man in Zukunft also sich auf ein größeres Bild verändern wollen, so ist dies nur mit dem PL1 möglich. Dies ist ein wichtiger Aspekt, den man vor dem Kauf unbedingt berücksichtigen sollte.

Die Aufstellung gewinnt der PL1 deutlich, weil nur er über einen Schärferegler verfügt der variable Bildgrößen ermöglicht.

 


Bildqualität

Als LaserTVs desselben Herstellers (Hisense) mit derselben Technologie (Laser Phosphor) sind die Bildergebnisse entsprechend ähnlich, es gibt aber auch Unterschiede…

 

Lichtleistung

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Modellen, den auch der Hersteller in den technischen Daten deutlich macht, ist die Helligkeit: Während der PL1 mit 2100 Lumen beziffert wird, soll der L5H ganze 2700 Lumen erreichen, also 600 Lumen mehr. Wir haben nachgemessen und „brutto“, also im hellsten Modus, ist der L5H auch den versprochenen Unterschied heller, allerdings mit zu kühler Farbdarstellung. Bei normgerechter Farbtemperatur fällt die Lichtausbeute auf 2200 Lumen, was immernoch einen soliden Wert darstellt. Der PL1 startet zwar mit weniger Lumen, verliert aber auch weniger durch die Kalibrierung, rund 2000 Lumen verbleiben bei ihm. Der Unterschied bei korrekter Farbgebung beträgt also 200 Lumen, was den L5H etwas heller erscheinen lässt.

 

Kontrast

Mit dem PL1 hatte Hisense erstmals einen sehr großen Schritt nach vorne mit seinen LaserTVs gemacht: Er erreicht ein natives Kontrastverhältnis von 3000:1 und lässt damit sogar die RGB-Laserkonkurrenten aus dem selbigen Hause hinter sich. Kalibriert verbleiben rund 2600:1. Der L5H startet sogar mit über 3000:1 Kontrast im hellsten Modus, netto landet er aber ebenfalls bei 2600:1. Für LaserTVs sind das sehr gute Werte, die auch einen ordentlich Schwarzwert in dunklen Szenen erlauben.

 

Farbdarstellung

Beide Modelle verwenden die so genannte X-Fusion Lichtquelle, bei dem blaue Laserdioden für die Grundfarbe Blau sorgen, gleichzeitig aber auch gelben Phosphor zum Leuchten anregen, aus dem die beiden anderen Grundfarben Rot und Grün herausgefiltert werden.

 

 

Das System funktioniert sehr gut und deckt den herkömmlichen SDR-Farbraum (BT709) komplett ab und erlaubt auch einen erweiterten Farbraum, die Kinofarben (DCI P3) werden aber nur zu rund 85% abgedeckt. Damit sind die beiden natürlich den RGB-Modellen unterlegen, aber bieten dennoch eine gute Farbgebung.

 

Schärfe / Auflösung

Keine erwähnenswerte Unterschiede in Auflösung und Schärfe: Optisch bildet das System die Pixel bis in den Randbereich scharf ab, nur leichte Farbsäume sind zu erkennen. Die 4K-Auflösung wird durch das bewährte XPR2 Pixelshift von Texas Instruments erzeugt und sorgt für eine gute Detailwiedergabe. Unterstützt wird dies ganze von der Signalverarbeitung, genauer von der 120Hz Zwischenbildberechnung, die Bewegungen schärfer und flüssiger erscheinen lässt. Insgesamt eine solide Leistung, die nur von den LG und Samsung Topgeräten geschlagen wird.

 

HDR Wiedergabe

Eine Besonderheit von der aktuellen Hisense LaserTV Generation, zu der der PL1 und der L5H gehören, ist die volle Unterstützung von DolbyVision, dem dynamischen HDR aus dem Hause Dolby. Entsprechende Software vorausgesetzt, wird das Gamma in Echtzeit dem Bildinhalt angepasst, um eine ausgewogenere Belichtung zu realisieren. Verschiedene Modi stehen dabei zur Verfügung (Tag, Nacht, Game, Nutzer) und richtig eingesetzt verbessert Dolbys dynamisches HDR die Bildwiedergabe sichtbar. Durch die gute Helligkeit und den soliden Kontrast kommen beide Geräte sehr gut mit HDR zurecht.

Den Bildtest entscheidet der L5H leicht für sich, weil er mehr Helligkeit brutto, aber auch kalibriert, bietet. In allen anderen Bildaspekten sind beide Modelle nahezu identisch.

 

 

 

Sound

Wie ein normaler Fernseher verfügt auch ein LaserTV über eingebaute Lautsprecher, aufgrund der tieferen Bauweise haben diese hier auch mehr Klangvolumen, als bei den ultraflachen Fernsehern.

 

Die Lautsprecher befinden sich hinter der vorderen Stoffblende

 

Beide Modelle machen hier eine gute Figur und bieten ein voluminöses Klangfeld, der PL1 klingt aber in der Summe noch etwas satter.

 

Dolby Atmos Upfire beim PL1

 

Beide Modelle unterstützen auch Dolby Atmos aber auch hier gelingt dem PL1 Dank seines Lautsprecher

Den Ton entscheidet der PL1 knapp für sich, weil er einen etwas fülligeres Klangfeld erzeugt, als der L5H, der zum Scheppern neigt.

 

 

Fazit

Unser Vergleich zeigt, dass beide Modelle sowohl in der Ausstattung, Aufstellung und Bildqualität nahe beieinander liegen. Der PL1 ist dank Schärferegler wesentlich aufstellungsflexibler als der L5H und bietet mehr Auswahl beim passenden Screen, dafür ist der L5H optisch eleganter und etwas heller.

 

 

Im Großen und Ganzen handelt es sich bei beiden Modellen um sehr leistungsfähige Geräte, die auch nicht zufällig im Paket in derselben Preisklasse liegen. Wie immer schließen wir mit unserer Empfehlung: Am besten einmal selbst vergleichen in einem HEIMKINORAUM Standort in Ihrer Nähe, oder telefonisch von uns weiter beraten lassen.

 

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