Test: Optoma UHZ 2000 Beamer


06.05.2022
Ekki Schmitt

Test: Optoma UHZ 2000 Beamer



Seit Jahren bewirken alternative Laserlichtquellen einen Umbruch in der Beamer-Welt: Die effektiveren und langlebigeren Laserdioden lösen die herkömmlichen Quecksilberdampflampen (UHP) immer mehr ab: Zunächst nur in Präsentationsbeamern vertreten, kamen im Hochpreissegment auch erste Heimkinomodelle auf den Markt und nun dringen Laser-Beamer endlich auch immer mehr in bezahlbare Preisregionen vor. Ein weiterer Schritt ist der brandneue Optoma UHZ2000, der exklusiv bei ausgewiesenen Fachhändlern wie HEIMKINORAUM erhältlich ist.

 

Beamer auf Tisch

 

Mit einem Preis von €2799.- liegt der neue UHZ2000 preislich im mittleren Segment und tritt in Konkurrenz zu Dauerbrennern wie dem Epson TW9400, der aber nach wie vor mit Lampe agiert. Doch neben der alternativen Lichtquelle soll der UHZ2000 auch bildlich viel Leistung bieten: Die vom Hersteller beworbenen 3400 Lumen würden ihn für den Wohnzimmer-Einsatz geradezu prädestinieren, ebenso die lange Lebensdauer von 30,000 Stunden und der niedrige Inputlag von 4 bis 16ms ist für alle Hardcore-Gamer ein Leckerbissen. Last but not least wird neben 4K Auflösung auch eine 4k-taugliche Zwischenbildberechnung für mehr Bewegungsschärfe geboten.

 

Beamer mit Laser

 

Es wird also von Optoma viel versprochen, was wir mit Praxistests und Messinstrumenten nachgeprüft haben, hier die Ergebnisse:

 

Chassis und Ausstattung

Auf den ersten Blick fallen die ungemein kompakten Abmessungen des UHZ2000 auf, er gehört zweifelsohne zu den kleinsten Heimkinobeamern am Markt, wodurch er im heimischen Zimmer nicht zu sehr aufträgt. Auch seine weiße Farbe (größtenteils in matt) macht ihn schön unauffällig unter der Decke, so dass es daheim keine Diskussionen über das „Monster unter der Decke“ wie bei vielen anderen Heimkinobeamern gibt

 

Vorderansicht vom Beamer

Erfahrene Heimkino-Fans wissen aber auch: Kleines Chassis bedeutet nicht selten höhere Lautstärke, weil nicht so viel Platz für Kühlung und große Lüfter vorhanden ist. Hier aber hilft dem Optoma UHZ2000 seine Laserlichtquelle: Den Ingenieuren ist eine effektive Kombination aus Aktivkühlung (Lüfter) und Passivkühlung (Heatpipes) gelungen, so dass der UHZ2000 auch in den helleren Modi angenehm leise ist und hier sogar die meisten direkten lmapenbasierten Konkurrenten hinter sich lässt.

 

Beamer Objektiv und Lensshift

Objektiv und Lensshift sind komplett manuell und der Spielraum limitiert (nur 10% vertikal)

 

DLP-typisch mäßig zeigt sich die Aufstellungsflexibilität: Im UHZ2000 handelt es sich um einen eher weitwinkligen Projektor, der aus moderaten Abständen große Bildbreiten erzeugt. Die im Heimkino gängige Bildbreite von 2,5m erreicht er schon aus Abständen von drei bis vier Metern, was in nahezu jedem Wohnzimmer möglich sein sollte. Für weite Abstände ist der UHZ2000 hingegen eher nicht gemacht und auch der vertikale Lensshift erlaubt nur eine geringe Kompensation hoher Decken. In Sachen Aufstellung sollte man daher vor der Kauf genau messen, besser noch einen HEIMKINORAUM-Fachhändler zu Rate ziehen.

 

Rückansicht

Drei HDMI Buchse, 3x USB und diverse Steuerschnittstellen, so viel Luxus findet man selbst in höheren Preisklassen selten.

 

Die Anschlüsse finden sich allesamt auf der Rückseite und sind zahlreich vorhanden. Allen voran stehen die drei HDMI-Buchsen, die jede für sich einen eigenen Schwerpunkt setzt: So fungiert die HDMI1 Buchse als Gaming Schnittstelle für Konsolen & Co, denn hier werden HDMI2.1 Features wie 120Hz(240Hz) Zuspielung bei geringem Inputlag (4ms) unterstützt. Die HDMI2 Buchse dient als Allround-Anschluss und die HDMI3 Buchse wiederum ist die „Filmbuchse“ mit HDR Unterstützung bei gleichzeitiger Zwischenbildberechnung und eARC (Audio Return über HDMI).

Praktisch: Direkt neben den HDMI-Buchsen befindet sich ein USB-Anschluss, der genügend Stromstärke für FireTV / Google TV Sticks zur Verfügung stellt, so dass auf externe Netzteile (mit entsprechendem Kabelsalat) verzichtet werden kann. Diverse Steuerports runden das Angebot ab, so dass der UHZ2000 bei den Anschlüssen Bestnoten erreicht. Ebenfalls Lobenswert: Der UHZ2000 unterstützt einer der wenigen aktuellen Heimkinobeamer weiterhin 3D Inhalte, wahlweise über DLP-Link oder externem Funk-Emitter. Ein beiliegender WLAN-Dongle ermöglicht zudem das Screensharing mit Handys.

 

Laser Beamer

 

Im Inneren arbeitet eine Kombination aus DLP-Lichtweg für die Bilderzeugung und Laserengine für das notwendige Licht. Vorteile der Laserlichtquelle gegenüber herkömmlichen UHP-Lampen ist neben dem geringeren Stromverbrauch die extrem lange Lebensdauer, die Optoma im Falle des UHZ2000 mit sage und schreibe 30,000 Stunden beziffert, was vergleichbare Laserprojektoren um rund 10,000 Stunden übertrifft. Selbst bei mehrstündiger Nutzung täglich überdauert der Projektor Jahrzehnte!

 

Hohe Auflösung durch Pixelshift

 

Die beworbene UHD Auflösung wird durch die mittlerweile etablierte XPR2 Technologie erzeugt, bei der die native FullHD Auflösung durch einen Pixelshift auf 3840x2160 Bildpunkte vervierfacht wird.

 

 


Bedienung

Das Bedienkonzept des UHZ2000 erfolgt auf zwei Ebenen. Die „Hauptebene“ wurde optisch etwas aufgepeppt und soll nach dem Vorbild von smarten Betriebssystemen mit anwählbaren Kacheln leicht zu bedienen sein. Auch wenn ein paar entsprechende Grundfunktionen vorhanden sind, ein wirklich „smarter“ Beamer ist der UHZ2000 dennoch nicht, in dieser Hinsicht ist man noch auf externe Streaming-Sticks angewiesen.

 

Geometriekorrektur Einstellungen

Der UHZ2000 bietet eine überraschend umfangreiche Geometriekorrektur

 

Die eigentliche Beamerkonfiguration erfolgt schließlich mit den Optoma-typischen schlichten Menüführung, die alle wichtigen Grundparameter (Helligkeit, Kontrast, Farbtemperatur, Gamma, etc.) mit sich bringt. Hier kann sich ein eventueller Hobbykalibrierer nach Lust und Laune austoben, während alle „Normalnutzer“ bequem auf die vpn unseren Experten ermittelten Optimalwerte der HEIMKINORAUM-Edition zurückgreifen.

 

 

Bilddarstellung

Richtig eingestellt zeigt der Optoma UHZ2000 sehr solide Bildergebnisse, wie man sie von einem Wohnzimmer-Beamer dieser Preisklasse erwarten kann. Die Ergebnisse im Einzelnen:

 

 

Helligkeit

Optoma wirbt mit einer beeindruckenden Lichtleistung von 3400 Lumen. Diese erreicht das Gerät auch annähernd (3200 Lumen) im entsprechenden Setting, doch lässt sie sich (wie so oft) nicht mit einer akkuraten Farbwiedergabe kombinieren. Netto (normnah kalibriert) verbleiben aber weiterhin 2300 Lumen, was den UHZ2000 weiterhin zu einem der hellsten Heimkinoprojektoren am Markt macht, erstrecht, wenn man die lange Laser-Lebensdauer mit nur geringem Lichtabfall berücksichtigt. Diese hohe Lichtausbeute macht sich vor allem bei Ptojektionen im nicht komplett abgedunkelten Wohnzimmer bezahlt, eine enstprechende Kontrast-Leinwand wie z.B. die VNX Black Horizon vorausgesetzt. Der Projektor kann sich dabei gut gegen Fremdlichtquellen durchsetzen. Beim Spielfilmabend wiederum kommen die Lichtreserven bei HDR-Highlights zum Einsatz, um die Bilddarstellung möglichst plastisch und naturtreu aussehen zu lassen.

 


Kontrast

Viel Licht hilft viel, doch ohne einen hohen Kontrast ist keine gute Plastizität möglich, hieraus ergibt sich auch der Hauptunterschied zwischen Präsentations- und Heimkinobeamer. Unterschieden wird beim Kontrast wiederum zwischen nativem Dynamikumfang (On / Off), dynamischem Kontrast (unter Einsatz von Laserdimming) und Inbildkontrast (gleichzeitig im Bild). Wir haben alle drei Aspekte untersucht. Der native Kontrast ohne jegliche Hilfsmittel beläuft sich auf DLP-typische und eher mittelmäßige 1000:1, was von sich aus noch keinen beeindruckenden Schwarzwert ermöglicht. Hier kommt jetzt das Laserdimming ins Spiel, das durch eine Echtzeitsteuerung der Laser-Helligkeit den Schwarzwert in dunklen Szenen weiter absenkt und so für einen dynamischen Kontrast von 1900:1 sorgt. Dies reichte unseren Tuning-Spezialisten noch nicht und so steigern wir durch unser bewährtes Farbfiltertuning den Kontrast auf über 3000:1. Dieser Dynamikumfang erlaubt schließlich eine sehr gute Helligkeit bei gleichzeitig gutem Schwarzwert in dunklen Szenen.

 

Beamer Tuning

In der Tuning-Edition durchbricht der UHZ2000 die 3000:1 Kontrastmarke

 

Zusammen mit dem DLP-typischen hohen Inbildkontrast (in diesem Falle 300:1) bietet der UHZ2000 eine insgesamt sehr beeindruckende Bildplastizität bei SDR als auch HDR Inhalten.

 


Farben

Wichtig bei der Farbdarstellung eines Heimkinoprojektors ist die akkurate, normtreue Farbreproduktion, damit alle Farben eines Filmes / einer Serie so auf der Leinwand erscheinen, wie von den Machern beabsichtigt. Dafür gibt es Videonormen, die wiederum für herkömmliches HDTV (SDR) und UltraHD ( HDR) unterschiedlich sind.

 

Beamer Farben

 

Mit herkömmlichen HD/SDR Inhalten hat ein UHZ2000 selbstverständlich keine Schwierigkeiten, der hierzu passende Farbraum wird ab Werk ohne große Nachkalibrierung zu 100% abgedeckt. Zusammen mit der Norm-Farbtemperatur von D65/6500K, in der Tuning Edition mittels Filter abgestimmt, erzeugt der Optoma UHZ2000 eine akkurate Farbreproduktion, die besonders aufgrund seiner Leuchtkraft beeindruckend intensiv wirkt.

 

Beamer Farben

 

Grundsätzlich schwierig ist es für einen Heimkinoprojektor, eine hohe Lichtausbeute mit einer vollen Abdeckung des originalen Kinofarbraumes (DCI P3) zu kombinieren, wie es die meisten 4K / HDR Titel voraussetzen. Mit einem leicht erweiterten Farbraum wird beim Optoma der DCI Farbraum zwar nicht vollständig abgedeckt (ca. 86%), der erweiterte Farbraum weiß wiederum dank der sehr hohen Lichtausbeute zu überzeugen. Auch die Farbverwaltung arbeitet effektiv und „koloriert“ Naturaufnahmen nicht zu sehr nach, lässt aber kräftige Farbtöne dennoch strahlend intensiv erscheinen.

 


Schärfe

Wie schon erläutert erzeugt der UHZ2000 seine 4K/UHD Auflösung mittels Pixelshift. Im Ergebnis funktioniert das System auch hier wie gewohnt gut und löst UHD Material angemessen auf. Durch die Überlappungen der Pixel wird aber nicht dieselbe Detailschärfe erreicht wie bei einem nativen 4K Projektor. Neben der hohen Auflösung ist auch eine 4K Zwischenbildberechnung mit an Bord, die bei unseren Sichttests schnelle Bewegungen flüssiger und schärfer machte, ohne störende Artefakte zu produzieren.

 

 

Fazit

Mit dem neuen UHZ2000 beweist der taiwanesische Beamerproduzent Optoma, dass ein leistungsfähiger Wohnzimmer-Allrounder mit moderner Laserlichtquelle schon jetzt zu einem fairen und bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Der Anschaffungspreis von 2799.- (2999- in der Tuning Edition) relativiert sich weiter, wenn man das Wegfallen von Lampenersatzpreisen mit einkalkuliert, was sich schnell im Laufe der Jahre auf mehrere Hundert Euros addieren kann.

 

Beamer von oben

Bildtechnisch überzeugte der Projektor in unseren Testreihen mit einer hellen und dennoch leisen Projektion, intensiven Farben und gutem Kontrast. Mit diesen Eigenschaften ist der UHZ2000 sowohl tagsüber als TV Ersatz für Serien, Sport oder Spiel einsetzbar, als auch abends als Filmmaschine.

 

UHZ 2000 auf Wohnzimmertisch

 

Bei der Aufstellung ist aber eine genaue Raumplanung gefragt, weshalb man vorher den Raum und die möglichen Abstände penibel messen und mit dem HEIMKINORAUM-Fachberater besprechen sollte. Hier können Sie den UHZ2000 ab sofort übrigens exklusiv in der Tuning Edition mit erweiterter Garantie (4 Jahre Projektor / 5 Jahre Laserengine) im Vergleich zu allen anderen relevanten Heimkinobeamern begutachten.

 

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Zwischenbildberechnung bei Fußballspiel "unterirdisch"
Frank am 22. November 2022

Hallo, habe seit 2 Wochen den UHZ2000. Bin eigentlich recht zufrieden. ABER: Dann das erste Fußballspiel im TV angeschaut. Zwischenbildberechnung (PureMotion) laut Heimkino-Voreinstellungen unter Profil "Hell" mit 1 angegeben. Soll ja v.a. bei schnellen Bewegungsabläufen und Schwenks das Bild noch fliessender machen bzw. fliessend erhalten. Aber: Deutliche Schlieren, Sprünge, Bildruckler, Klötzchen, ..., so, dass man fast Kopfschmerzen bekommt. So kann man sich kein Spiel angucken! An der Hotline wurde mir geraten, die PureMotion gänzlich abzuschalten. Gesagt, getan: Bild wieder "normal". Aber dann meine bescheidene Frage: Wofür braucht man PureMotion, wenn man diese nicht dort einsetzen kann, wo es wirklich darauf ankommt. Bei schnellen Sportevents? Signal kommt mit 50 Hz aus dem Digital-Receiver. Im Marketing hört sich das immer sehr toll an und die Grafiken zeigen den Effekt sehr eindrucksvoll. Aber in der Praxis bei mir zuhause kommt nichtrecht viel von an. Sollte das so bleiben, finde ich das enttäuschend für ein Gerät, was nur knapp unter 3000,- € liegt. Kann man einstellungstechnisch noch etwas optimieren?

Von HEIMKINORAUM HEIMKINORAUM am 24. November 2022

Gerade bei Fußballspielen kommt jede Zwischenbildberechnung schnell an Ihre Grenzen. Jeder läuft in eine Richtung die Kamera schwenkt und das alles Gleichzeitig. Da kommt, vielleicht abgesehen von Sony, keine Zwischenbildberechnung ohne Fehler aus.
Die Zwischenbildberechnung ist eigentlich dazu gedacht um bei Kinofilmen in 24 Bilder den Bewegungsablauf zu verbessern.

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